Im Zeichen des Festjahres auf Windwurffläche Bäume mit essbaren Früchten gepflanzt
Bürger aller Generationen haben auf Initiative von Revierleiter Uwe Hüppe und des verstorbenen Revierleiters Horst Grebing auf einer Windwurffläche, etwa 100 Meter hinter dem Grillplatz, einen Bürgerwald gepflanzt. Gegen eine Spende von mindestens einem Euro konnten bis zu 750 Pflanzen in die vorbereiteten Bohrlöcher gesetzt werden.
„Wir haben uns für die Esskastanie entschieden. Die wurde einst von den Römern nach Germanien gebracht. Der Baum ist angesichts des Klimawandels im Rahmen der Planung für die nächsten 100 Jahre sehr geeignet“, erklärt Ulrich Meyer, stellvertretender Forstamtsleiter. Denn der Baum sei wärmeliebend und habe eine hohe „ökologische Wertigkeit“.
"Bis zu 1000 Käfer-, 84 Pilz-, 99 Flechten- und 41 Moosarten können sich auf der Esskastanie ansiedeln." Ulrich Meyer
Der Standort mit dem schluffig-sandigen Lehmboden am Ortsrand des Waldecker Stadtteils sei auch sehr geeignet für diese Baumart, ergänzt Revierleiter Hüppe. Die Esskastanie sei ein schnellwüchsiges, vielseitig verwendbares Hartholz, aus dem sogar wertvolles Furnier hergestellt werde, erläutert Hüppe.
Die essbaren Früchte, auch Maronen genannt, waren vor Jahrzehnten willkommenes Zubrot. Sie hätten am Westrand des Taunus „in den Hungerjahren nach dem Krieg mit das Überleben der ländlichen Bevölkerung gesichert“, erinnert Hüppe.
Maronenfeste im Taunus
In Gedenken an diese schweren Zeiten werden dort heute noch im Herbst traditionelle Maronenfeste gefeiert, berichtet Revierleiter Hüppe und meint: „Vielleicht werden die Netzer in 20 bis 30 Jahren aus ihrem Bürgerwald auch Esskastanien ernten und im Gedenken an diesen Tag ein Maronenfest veranstalten.“
Aber erst einmal fiebern die Netzer der 800-Jahr-Feier entgegen, die Ende Mai mit einem Veranstaltungsreigen gefeiert wird. Der angelegte Bürgerwald ist eine von mehreren Aktionen im Vorfeld des Jahrhundertfestes.